Lothar Gall

dt. Historiker; Prof. für Mittlere und Neuere Geschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt/M. 1975-2005, zuvor Prof. in Gießen ab 1968 und an der FU Berlin ab 1972; Vorsitzender des Verbandes der Historiker Deutschlands 1992-1996; Veröffentl. u. a.: "Bismarck. Der weiße Revolutionär", "Liberalismus", "Bürgertum in Deutschland", "Europa auf dem Weg in die Moderne 1850-1890", "Der Bankier. Hermann Josef Abs", "Rathenau", "Wilhelm von Humboldt"

* 3. Dezember 1936 Lötzen/Ostpreußen

† 20. Juni 2024 Wiesbaden

Herkunft

Lothar Gall, ev., wurde 1936 in Lötzen/Ostpreußen geboren, wo sein aus Trier stammender Vater Franz Gall (geb. 1884) als Major und Ausbildungsoffizier stationiert war. Er stieg im Zweiten Weltkrieg zum Generalleutnant auf und fiel Ende 1944 in Italien als Befehlshaber der Verteidigungslinie Venedig. Die Mutter floh mit G. 1944 aus Lötzen über Bochum, Stuttgart und München in den Bayerischen Wald.

Ausbildung

Nach Grundschulbesuchen in Lötzen und im Bayerischen Wald kam G. auf das Internatsgymnasium Schloss Salem/Baden, nahe dem Bodensee. Entgegen der Familientradition studierte er nicht Jura, sondern absolvierte ab 1956 in München bei Franz Schnabel das Studium der Geschichte sowie der Romanistik und der Germanistik. 1960 wurde er in München ...